Lange konnte der SV Rebene Putze Straß die Begegnung gegen den Favoriten aus Lebring offen halten, am Ende stand man dann doch mit leeren Händen da. Durch einen Treffer von Nikola Frljuzec in der 84. Minute konnte sich der Tabellenführer im Freitagabendspiel der 16. Runde Oberliga Mitte/West knapp, aber doch, mit 2:1 (1:1) durchsetzen. Die frühe Führung der Gäste erzielte Nikola Frljuzec (10‘) mit seinem ersten Treffer an diesem Abend, den langanhaltenden Ausgleich für den SVS besorgte Ivan Babic (30‘).
Nach dem bitteren vergangenen Spieltag in Form der unnötigen 3:1 (1:1)-Niederlage in Mooskirchen und der dort erlittenen, schweren Knieverletzung von Sturmtank Manfred Preschern konnten die Vorzeichen vor dem Duell mit dem Tabellenführer, dem SV Lebring Gady Raika, kaum schlechter stehen. Denn wie in der Vorwoche musste Spielertrainer Ivan Babic auch wieder verletzungsbedingt auf die etatmäßige Innenverteidigung (Ales Skale und Michael Kallab) verzichten.
Genau deswegen zerbrachen sich die beiden Betreuer Ivan Babic und Helmut Zechner vor der 16. Runde Oberliga Mitte/West den Kopf, wie man gegen den haushohen Favoriten und Tabellenführer aus Lebring trotz aller Verletzungssorgen bestehen könne. Und sie fanden, um es vorwegzunehmen, die perfekte Taktik! Mit einem tiefen 4-1-4-1 und der dritten verschiedenen Viererkette im dritten Spiel wollte man den Gegner mit einer dichten Defensive zur Verzweiflung bringen.
Schneller Rückstand - Babic gleicht aus
Doch dieses Vorhaben sollte schon nach 10 Minuten den ersten Rückschlag erleiden. Ein Einwurf der Gäste auf Strafraumhöhe fand an Freund und Feind vorbei seinen Weg in die Mitte, wo die Nummer 9 der Lebringer, Nikola Frljuzec, eiskalt per Volleyschuss auf 1:0 stellte (10‘). Doch wer nun dachte, dass die Heimelf komplett von der Rolle sein würde, der irrte. Die Defensive, zusammengehalten von Neo-Abwehrchef Patrick Dunst, stand weiterhin kompakt und so setzte Lebring gezwungenermaßen auf hohe Bälle aus der Abwehr heraus, die jedoch kaum von Erfolg geprägt seien sollten. Damit fand der Tabellenführer nach der Führung keine Torchancen mehr vor. Mit der ersten Offensivaktion des SVS sollte dann plötzlich und zur Verwunderung der rund 300 Zuseher der Ausgleich fallen. Primoz Potocnik nutzte den kurzen Moment der Unkonzentriertheit in der Gäste-Hintermannschaft nach einem Standard perfekt aus, bediente Ivan Babic ideal und der drückte den Ball an Goalie Erwin Jurschitsch vorbei zum 1:1 über die Linie (30‘). Der SV Lebring Gady Raika wirkte nach dem Ausgleich etwas verunsichert und konnte mit dem Überschuss an Ballbesitz bis zur Halbzeitpause nicht mehr gefährlich werden. So bat Schiedsrichter Erwin Schieder die beiden Mannschaft nach exakt 45 Minuten und beim Stand von 1:1 in der Pause.
Sensation lag in der Luft
Zu Beginn der zweiten Halbzeit fand sich Lebring mit dem Ball am Fuß wieder, hatte aber einfach kein Mittel gegen die weiterhin dicht gestaffelte Heimmannschaft. Mit fortgeschrittener Zeit schlichen sich bei den Gegnern ungenaue Zuspiele und Stoppfehler ein. Das rief die Truppe rund um Kapitän Ivan Babic auf den Plan sich auch im Offensivspiel zu engagieren. Über den starken Denis Perko, der auf der rechten Seite für ordentlichen Wirbel sorgte, kam man dem gegnerischen Tor nun immer näher. Das erste Ausrufezeichen setzte die Nummer 22 des SVS in Minute 61, als er seinen Gegenspieler stehen ließ, in den Strafraum zog und mit seinem Abschluss das ganze Können des Lebring-Torhüters Erwin Jurschitsch herausforderte. Weiter ging es in Richtung Lebring-Tor – Pieberl mit dem Standard, Perko mit dem Schuss, Babic staubt ab – 2:1 (64‘)! Doch die Jubelschreie der heimischen Fans sollten im Keim ersticken. Der Unparteiische entschied auf Zuruf seines Assistenten auf Abseits, es blieb also beim 1:1. Die Heimmannschaft war nun deutlich am Drücker, dem 2:1 näher. Auch die Zuschauer wussten um eine Sensation Bescheid – tolle Stimmung im Franz Heuberger Stadion. Gleich darauf war es wieder Denis Perko, der nur knapp verzog (67‘). Schön langsam flachte die Druckphase der Babic-Elf jedoch wieder ab und man besonnte sich auf die Verteidigung des einen Punktes. Die Gäste fanden kaum Offensivaktionen vor und warfen deshalb in den Schlussminuten alles nach vorne. Nur sechs Minuten vor dem Ende belohnten sie sich in Person von Nikola Frljuzec auch dafür. Nach einer Hereingabe von der rechten Seite klärte man in der Straßer Hintermannschaft den Ball nicht kompromisslos und servierte dem kroatischen Stürmer den Siegestreffer quasi am Silbertablett (84‘). Das war die Entscheidung, nun spielte der Tabellenführer geschickt die Uhr herunter und konnte nach dem Schlusspfiff über den 15. Sieg im 16. Spiel jubeln.
Aufgrund der kämpferischen und taktischen Spitzenleistung, sowie der tollen Druckphase in der zweiten Halbzeit, hätte sich die Mannschaft aus Straß sicherlich einen Punkt verdient. Im Endeffekt nütze der SV Lebring die zwei einzigen Eigenfehler der Heimelf eiskalt aus und münzte die Vorteile in Spielanteilen und Ballbesitz, jedoch ohne zwingende Torchancen, in drei Punkte um.
Der SV Rebene Putze Straß rangiert nun weiterhin auf Platz elf und sieht sich in den nächsten vier Spielen mit den beiden Mannschaften vor und hinter sich in der Tabelle konfrontiert. Den Anfang macht das Duell mit dem SK HFJ Personalservice Werndorf (17. Runde), wo man auswärts am Samstag, dem 19.04.2014, um 16:00 Uhr ran muss. Danach folgt das Heimspiel gegen Peggau, das Derby in Ragnitz und die Begegnung mit Andritz.