In einem wahren Fußball-Krimi holte sich der SV WIT Group Personalservice Straß dank eines Last-Minute-Treffers von Ivan Babic nach 2:0-Pausenrückstand noch drei Punkte in Rein. Im ersten Durchgang stand unsere Elf neben sich, trotz einer Mehrzahl an Torchancen ging die 2:0-Führung der TUS Rein durch Tore von Marco Mack (7') und Michael Stoimaier (20') durchaus in Ordnung. In Hälfte zwei drehte die Emersic-Truppe auf, ging nach einem Treffer von Sadik Aganovic (57') und einem Elfmeter-Doppelpack von Stefan Greistorfer (71', 79') sogar mit 3:2 in Führung, musste allerdings in Minute 85 nach einem Freistoß von Michael Kohlbacher (85') den Ausgleich hinnehmen. Als alle schon mit einem Remis rechneten, knallte Kapitän Ivan Babic den Ball per Schuss oder Flanke :-) aus halblinker Position und rund 20 Metern Entfernung zum viel umjubelten 4:3-Siegestreffer in den Winkel (90+3').
Samstagnachmittag stand im Nordwesten vom Graz, genau genommen in Rein, für den SV WIT Group Personalservice Straß die 9. Runde der Oberliga Mitte/West am Programm. Unsere Mannschaft gastierte beim aktuellen Tabellenschlusslicht, das allerdings für seine Heimstärke auf ihrem engen Platz bekannt ist. Man durfte also mit einem schweren Spiel rechnen, in dem Spielertrainer Mitja Emersic auf die Startelf vom Gralla-Spiel vertraute.
Dürftige erste Hälfte
Das besagte schwere Spiel startete für unsere Elf denkbar schlecht, denn bereits nach sieben Minuten musste Straß-Goalie Manuel Gerlitsch das erste Mal hinter sich greifen. Nach einem schnellen Einwurf und einem 'Stanglpass' über rechts war unsere Abwehr nicht im Bilde und Marko Mack hatte aus kurzer Distanz leichtes Spiel (7'). Der SVS ließ sich in der Anfangsphase den berühmten 'Schneid' abkaufen und vom äußerst verbal aktiven Reiner Publikum aus der Konzentration bringen. So erzielte die Heimmannschaft mit dem zweiten Vorstoß umgehend den zweiten Treffer, dieses Mal war Michael Stoimaier (20') erfolgreich. Doch auch unsere Elf hatte einige Torchancen, Kerim Erdem (4') und Gregor Kurnik (8') vergaben bereits früh im Spiel gute Einschussmöglichkeiten. Ein Tor sollte jedoch nicht gelingen, so war die Pausenführung der Gastgeber keine unverdiente.
Tolle Moral und traumhafter Siegestreffer
Zum Seitenwechsel brachte Coach Emersic mit Josef Tausendschön und Stefan Greistorfer zwei neue Spieler, was sich in weiterer Folge klar bezahlt machen sollte. Doch zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte Ivan Babic die Topchance am Fuß, ihm rutschte der Ball allerdings über den Rist (46'). Wieder war es dann Ivan Babic, der einen zu kurzen Rückpass von Florian Steinscherer abfing und den, nach doppelter Abwehr von Rein-Keeper Markus Beer, Sadik Aganovic zum Anschlusstreffer nützte (57'). Danach ging es Schlag auf Schlag: Kerim Erdem hatte die nächste Topchance am Fuß (60'), bei einem Schussversuch von Boris Sambolec roch es stark nach Elfmeter (64') und in Minute 71 zeigte dann Schiedsrichter Alfred Kislick nach einem Handspiel eines Rein-Spielers auf den Punkt. Der eingewechselte Stefan Greistorfer trat an und glich locker zum 2:2 aus (71'). Acht Minuten später das selbe Prozedere: Dieses Mal war es ein Foulspiel an Kerim Erdem, wieder blieb Greistorfer von der Strafstoßmarkierung aus cool (79') und drehte somit die Begegnung zu Gunsten der Gäste. Doch aus dem Nichts kamen die Hausherren zum Ausgleich: Michael Kohlbacher nütze einen Freistoß knapp an der Strafraumgrenze - 3:3 (85'). Als der Unparteiische dann die dreiminütige Nachspielzeit anzeigte, sprach kaum noch etwas gegen die Punkteteilung. Nur Ivan Babic machte da nicht mit. Nach toller Seitenverlagerung nahm der SVS-Kapitän das Zuspiel von Stefan Greistorfer direkt, seine Mischung aus Schuss und Flanke fand wie von Geisterhand den Weg über Tormann Markus Beer hinweg ins lange Kreuzeck und der Ball prallte vom Torgestänge ins Netz (90+3'). Der Jubel im Straßer Lager kannte keine Grenzen, die sonst so wortstarken Rein-Anhänger waren mit einem Schlag verstummt - ein Last-Minute-Sieg wie aus dem Bilderbuch!
Natürlich war der 'Dreier' in Rein ob des Spielverlaufs sehr glücklich, doch unsere Mannschaft belohnte sich für eine tolle Moral in der zweiten Hälfte und bewies nach durchwachsenen ersten 45 Minuten Charakter. Das Traumtor von Straß-Urgestein und Kapitän Ivan Babic in der dritten Minute der Nachspielzeit machte dann die Cinderella Story perfekt.
Der SVS ist nun endgültig wieder voll in der Spur, nach neun Spieltagen liegt man mit 14 Punkten auf Rang 7 und ist in absoluter Schlagdistanz zur Tabellenspitze. Weiter geht's am Freitag (14.10.) mit dem Heimspiel gegen Feldkirchen, in dem man den fünften Sieg in Serie anstrebt - um 19:00 Uhr ist im heimischen Franz Heuberger Stadion Anstoß!